Willkommen

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Vielen Dank, dass Sie hier sind. Eine Person mehr, die gleich etwas über eine erstaunenswerte Frau aus Wien erfahren wird, deren Klavierspiel in fast ganz Europa zu Beifallsstürmen hingerissen hat: Emilie Goldberger (1858–1942). Eine Webpräsenz für eine Frau, die bis Februar 2023 für rund 80 Jahre unbekannt war.

Clara Schumann kennt man als bedeutendste Pianistin des 19. Jahrhunderts – eine Ikone, weltweit verehrt und geschätzt, zu der man bisweilen auch heimlich und verkleidet wie die legendäre Ethel Smyth ins Konzert schlich. Eine Emilie Goldberger kennt heute niemand mehr. Sie war eine, die zu Clara Schumann von Wien nach Frankfurt pilgerte, um – mit glänzendsten Noten das Wiener Konservatorium abgeschlossen und bereits als aufstrebende Pianistin begehrt – ihr Spiel bei dieser großen Meisterin noch zu vervollkommnen.

Über Emilie Goldberger als Schülerin Clara Schumanns war bis jetzt nichts bekannt. Warum sie ihr halbjähriges Studium bei dieser bedeutenden Musikerin und Komponistin abgebrochen hat, liegt noch im Dunkeln.

Von Frankfurt aus reiste Emilie Goldberger für rund vier Jahre durch Europa mit besonderem Aufenthalt in Paris. Wen konnte sie dort kennenlernen? Wer hörte ihr dort zu? Leider ist noch sehr, sehr viel zu ihrem Leben und Wirken unbekannt.

So glänzend Emilie Goldbergers Karriere begann und aufblühte, so jäh und brutal endete ihr Leben qualvoll als über 80Jährige im Ghetto Theresienstadt. Eine von rund 50.000 aus Österreich, Wien und Umgebung, die vom Wiener Aspang-Bahnhof in den Tod gefahren wurde, eine von über 6.000.000 jüdischen Menschen, die man im Nationalsozialismus gewollt, kalkuliert und organisiert zu Tode gebracht hat.

Aktuell ist dies die einzige Webpräsenz, die sich mit Emilie Goldberger befasst. Sie finden auf diesen Seiten Wissenswertes über Emilie Goldberger bzw. zu ihrer Wiederentdeckung, eine weitere Familienkonstellation, ihre erhaltenen Briefe, eine Timeline mit ihren bislang bekannten Lebens- und Wirkungsstationen und Repertoire, das Emilie Goldberger gespielt hat. Diese Webpräsenz wird laufend ergänzt, wissenschaftliche Publikationen sind nun in Arbeit.

Susanne Wosnitzka, im August 2023

+++Update 21. Februar 2024+++
Am 1. April 2024 erschien die erste wissenschaftliche Publikation zu Emilie Goldberger bei Königshausen & Neumann im Sammelband It’s a Man’s World? Künstlerinnen in Europas Musik-Metropolen des frühen 20. Jahrhunderts, herausgegeben von Prof. Dr. Sabine Meine und Dr. Kai Müller. Sie finden mehr Informationen dazu hier.